Automobilindustrie unterzeichnet Memorandum of Understanding
Automobilindustrie unterzeichnet Memorandum of Understanding für gemeinsame Software-Entwicklung auf Basis Open-Source
Pressemitteilung
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Zusammenarbeit für mehr Geschwindigkeit, Effizienz, und Sicherheit in der Software-Entwicklung und Basis für ein offenes und kollaboratives Ecosystem
Mit Unterstützung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) haben sich 11 Unternehmen der Automobilbranche auf eine vorwettbewerbliche Zusammenarbeit in der Softwareentwicklung auf Basis Open-Source verständigt.
Auf dem 29. Internationalen Automobil-Elektronik Kongress (AEK) wurde heute ein entsprechendes Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet.
Mit steigender Bedeutung und wachsender Komplexität von Fahrzeugsoftware wird es für die Industrie erfolgskritisch, Geschwindigkeit und Effizienz in der Entwicklung zu erhöhen und gleichzeitig hohe Qualität und Sicherheit zu gewährleisten.
Ein beträchtlicher Umfang der Fahrzeugsoftware ist für den Nutzer nicht direkt erlebbar und damit nicht differenzierend. Diese Tatsache erlaubt es, die entsprechenden Software-Bausteine in einem offenen und kollaborativen Ecosystem gemeinsam zu entwickeln.
Um die notwendige funktionale Sicherheit für automobile Seriensoftware zu erreichen, wurde ein wegweisender Entwicklungsprozess für Open Source zur Vorbereitung einer Zertifizierung nach den relevanten Normen erarbeitet.
Zudem wird durch Bereitstellung lauffähiger Software-Bausteine anstelle detaillierter Spezifikationen eine Standardisierung und Erhöhung der Entwicklungsgeschwindigkeit über den sogenannten Code-First Ansatz erreicht.
Die Softwareentwicklung erfolgt in einer transparenten und herstellerunabhängigen Umgebung der Eclipse Foundation im Rahmen des Projekts S-CORE.
Dieses Ecosystem ist offen, sowohl durch Interoperabilität der Software zu relevanten Industriestandards, als auch für Beiträge und Mitarbeit weiterer europäischer und internationaler Unternehmen.
Der Zeitplan der Initiative sieht vor, dass in 2026 der Softwareumfang für die Serienentwicklung einer Plattform für autonomes Fahren zur Verfügung steht.
Der modulare Softwareumfang kann angepasst oder ergänzt und anschließend der Industrie als maßgeschneiderte Distribution für Serienentwicklung zur Verfügung gestellt werden. So können sich Hersteller und Zulieferer auf differenzierende Funktionen konzentrieren, während grundlegende Komponenten gemeinsam gepflegt werden. Dies schafft ein starkes Fundament für Innovation – und die Freiheit, sich auf das zu fokussieren, was den Unterschied für den Kunden macht.
„Wir bauen gemeinsam ein zukunftsfähiges und leistungsstarkes Software-Ecosystem – offen, transparent und sicher“, sagt VDA-Geschäftsführer Dr. Marcus Bollig.
Das Memorandum of Understanding können Sie hier herunterladen
Weitere Zitate der Unternehmen:
BMW Group
Dr. Christoph Grote, SVP Electronics and Software
„Die BMW Group ist überzeugt, dass integrierte Ökosysteme mit Open-Source-Plattformen und -Tools die Entwicklung von Mobilitätslösungen entscheidend vorantreiben. Ein gemeinsamer Code-First-Ansatz wird die Grundlage für Funktionsinnovationen in unseren zukünftigen Produkten sein. Wir setzen auf ECLIPSE S-CORE als einen vielversprechenden Open-Source-Ansatz für unsere kommenden Projekte.“
Continental AG
Karsten Michels, Head of Product line „High Performance Computer“, BA „Architecture and Network Solutions“
„Mit unseren Beitrag vereint Continental Open Source und Virtualisierung mit Sicherheitszertifizierung und Standardisierung. So entsteht ein offener und sicherer HPC-Middleware-Stack, der den Übergang zum Software-Defined Vehicle beschleunigt.“
ECLIPSE Foundation
Mike Milinkovich, Exekutivdirektor
„Die Zusammenarbeit bei der Entwicklung sicherer und quelloffener Automobilplattformen ist ein entscheidender Faktor für die Automobilindustrie. Das Governance-Modell der Eclipse Foundation ermöglicht eine offene Zusammenarbeit zwischen OEMs, Tiers und Tech-Playern im Rahmen der Eclipse SDV Working Group. Wir sind uns des Vertrauens bewusst, das in uns als Betreuer einer solchen strategischen Initiative gesetzt wird, und nehmen die Herausforderung an, diese zu einem Erfolg zu machen.“
ETAS GmbH
Dr. Thomas Irawan, CEO
„Aufbauend auf unserer Rolle als Pionier bei automobiler Plattformsoftware treiben wir durch ein Open-Source-Ökosystem branchenweite Innovationen voran, beschleunigen die Markteinführung und liefern sichere und nachhaltige Lösungen für die Mobilität von morgen.“
HELLA GmbH & Co. KGaA
Dr. Dietmar Stapel, Vice President Product Segment Radar
„Wir freuen uns das Automotive Grade Open Source Ecosystem zu unterstützen. Offene, gemeinsame Standards sind für eine sichere Integration unverzichtbar und bilden die Grundlage für die Bereitstellung innovativer, wertschöpfender Automobilfunktionen.“
Mercedes-Benz AG
Magnus Östberg, Chief Software Officer
„Als Gestalter des Automotive Open-Source-Ökosystems treiben wir mit unserer Code-First-Strategie aktiv die Zukunft der Automobilsoftware voran. Dies ist unser klares Bekenntnis zu offenen Standards als Fundament für Innovation.“
Qorix
Markus Schupfner, CEO
„Qorix setzt sich für ein leistungsstarkes, offenes Software-Ökosystem ein, das funktionale Sicherheit und Innovationsgeschwindigkeit miteinander verbindet - von der Architektur bis zum Produktionseinsatz.“
Robert Bosch GmbH
Dr. Mathias Pilin, CTO Mobility
„Wir fördern Softwarelösungen, die sich nahtlos über Fahrzeugplattformen, Systeme und Zuliefertechnologien hinweg integrieren – für eine softwaredefinierte Mobilität der Zukunft.“
Valeo Brain Division
Joachim Mathes, CTO
„Valeo hat sich entschlossen, S-CORE beizutreten und wichtige Elemente seines vOS in den Stack einzubringen. Wir sind zuversichtlich, dass ein höheres Maß an Standardisierung und Wiederverwendung der gesamten Branche zugute kommen wird.“
Vector Informatik GmbH
Dr. Matthias Traub, Managing Director
„Mit unserer gemeinsamen Initiative für ein offenes Software-Ökosystem für Kfz-Steuergeräte ergänzen wir die HPC-Full-Stack-Toolbox der Industrie um ein leistungsstarkes Werkzeug.“
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Dr. Oliver Seifert, Vice President R&D Infotainment and Connect
„Durch dieses Open-Source-Ökosystem in der Automobilentwicklung verkürzen wir die Zeit bis zur Marktreife, reduzieren den Aufwand für die Anwendungsentwicklung und treiben Innovationen voran.“
ZF Friedrichshafen
Torsten Gollewski, Executive Vice President Corporate R&D Innovation & Technology
„Softwareentwicklung auf der Basis von Open Source ist der Schlüssel zu mehr Effizienz und Schnelligkeit. Dies ist notwendig, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Die VDA-Initiative ist ein gutes Beispiel dafür, welche Vorteile Zusammenarbeit mit sich bringen kann.“